: Wo ist meine Stasi-Akte?
Im Frühjahr 1981 muß es gewesen sein, die Friedensbewegung mobilisierte zu einer ihrer großen Bonner Demonstrationen. Gegen die Mehrzahl der DKP-orientierten Friedensgruppen wollten ein paar versprengte Linksradikale auf das zarte Pflänzchen der DDR-Friedensbewegung aufmerksam machen. Unabhängige Demonstrationen waren verboten, Treffen im Schutze kirchlicher Räume waren die „Bewegung“.
Damals sollte in der Bonner Friedenskoordination gefordert werden, den Ostberliner Pfarrer Rainer Eppelmann als Redner einzuladen. Eppelmann war damals der mutigste unter den Oppositionellen, er wollte nicht nur Frieden und Umweltschutz, sondern auch Meinungsfreiheit.
Seine Einladung zu fordern, war dennoch nur ein demonstrativer politischer Akt. Denn für den kritischen Kopf aus der DDR würde es nie eine Mehrheit unter den Friedenskräften in Bonn geben. Und wenn, würden die Sicherheitsorgane der DDR, sprich: die Mauer, den Rest besorgen.
Als „illegaler“ DDR-Reporter der taz - die SED verweigerte eine Akkreditierung - sollte ich Eppelmanns Einverständnis sondieren. Direkt hinter der Grenze hefteten sich vier dieser auffällig-unauffälligen Ladas an meine Fersen, fuhren mit mir mit 80 km/h durch Ostberlin, bremsten mit mir auf vierspurigen Straßen auf 30 heruntern, warteten auf Parkplätzen - bis ich, die West-Power ausnutzend, ihnen plötzlich mit 140 wegfuhr, an einer Fußgängerunterführung versteckt parkte und verschwand ...
Ob ich damals wirklich „gewonnen“ habe, weiß ich bis heute nicht. Ich möchte meine Stasi-Akte wiederhaben... K.W
!Ü-Satz:!!!!
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