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KOMMENTARLegitimation

■ Verkehr: Einzelhändler radikaler als SPD-Senat

Bremens Wirtschaft und Einzelhandel bläst zum großen Halali auf das noch gar nicht so recht vorhandene Verkehrskonzept des Senats. Nachdem die Handelskammer am Freitag auf einer Pressekonferenz kaum mehr als Milliarden Kubikmeter neuen Beton zum Konzept erklärte, gaben sich die am Samstag die City-Händler problembewußter und origineller. Nur noch abwechslend von Tag zu Tag gerade und ungerade Kennzeichen sollten in die Stadt rollen dürfen, vom Zwang zu Fahrgemeinschaften war die Rede (wer allein kommt muß Eintritt zahlen), City-Einfahrt nur für Autos mit Katalysator und anderes Dirigistisches mehr kam da an Vorschlägen auf den Tisch.

Vorschläge, die zwar als Ziel nicht Kunicks autofreie Stadt 2000 haben, die in ihrer Radikalität denen der senatorischen Verkehrsvordenker weit voraus sind. Der Senat darf jetzt aufhören, wie das Kaninchen auf die Wirtschaftslobbyisten zu starren. Die Einzelhändler haben ihn zu Taten legitimiert.

Holger Bruns-Köster

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