: Hafenstraßen-Prozeß vertagt
Hamburg (dpa/taz) - Im Zuge der Räumung von 15 Wohnungen im Hamburger Karolinenviertel ist es in der Nacht zum Montag zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Hausbewohnern gekommen. Barrikaden wurden errichtet, Steine flogen. Die Räumung der Wohnungen am frühen Morgen selbst, bei der mehrere Hundertschaften der Polizei eingesetzt waren, verlief ohne Zwischenfälle; rund 20 Personen, die sich vor den Häusern befanden, wurden mit Schlagstöcken abgedrängt.
Zu dem von der Hausbesitzerin, der städtischen Hafenrand GmbH, angestrebten Räumungsprozeß für die Häuser in der Hafenstraße erschienen am Montag vormittag mehr als hundert Bewohner dieser Häuser. In Sprechchören auf den überfüllten Fluren des Gerichts verlangten sie den Erhalt der Häuser an der Hafenstraße sowie die Rückgabe der wenige Stunden zuvor geräumten Wohnungen im Karolinenviertel. Die Richterin sah angesichts dieser Zuschauermenge einen „ausreichenden Zugang der Öffentlichkeit zu dem Verfahren“ als nicht mehr gewährleistet an und vertagte den Prozeß auf den 9.April.
Der Geschäftsführer der städtischen Hafenrand GmbH, Dierksen, bedauerte die Entscheidung, weil sie weitere eineinhalb Monate Zeitverlust bedeute „auf dem Weg der rechtsstaatlichen Beendigung des Projekts Hafenstraße“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen