: SPD einsame Spitze
Die SPD in der DDR hat ihren Vorsprung gegenüber anderen Parteien weiter ausgebaut. Bei Wahlen am nächsten Sonntag würde sie 53 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können. Auf die CDU entfielen 13 Prozent, auf PDS zwölf, DBD vier, LDP drei und Neues Forum ebenfalls drei Prozent. Alle anderen Parteien und Bewegungen erhielten weniger als drei Prozent. 79 Prozent der wahlberechtigten DDR-Bürger würden sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt an den Wahlen beteiligen. Das ergab die zweite repräsentative Meinungsumfrage in der DDR, die das Zentralinstitut für Jugendforschung Leipzig mit Unterstützung des DDR-Instituts für Marktforschung in der ersten Februarhälfte durchgeführt hat. DDR-weit wurden rund 1.800 Bürger ab 15 Jahre einbezogen, berichtete 'adn‘. Rechtsradikales Gedankengut findet nur geringe Resonanz unter der Bevölkerung. Gegen eine Kandidatur von „Republikanern“ bei einer angenommenen Wahlbeteiligung sprachen sich 91 Prozent aus. Dennoch sei bemerkenswert, daß immerhin 13 Prozent, die Zahlen bei Schülern und Lehrlingen liegen noch höher, Vorurteile gegenüber Ausländern haben, die in der DDR arbeiten. Forderungen nach der Einheit Deutschlands in den Grenzen von 1937 werden von 81 Prozent der DDR-Bürger abgelehnt. 63 Prozent der Befragten wollen auch weiterhin in der DDR bleiben. Ein Prozent werde aber auf jeden Fall ausreisen.
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