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Währungskommission BRD/DDR tagt erstmalig

■ Beratungen in Ost-Berlin: Soziale Frage im Vordergrund / DDR: Umsetzung nicht vor der Volkskammerwahl am 18. März

Ost-Berlin (dpa/taz) - Für die DDR sind in einer Wirtschafts - und Währungsunion mit der BRD vor allem die damit verbundenen sozialen Fragen wichtig. Das betonte der Leiter der DDR-Delegation, der SPD-Minister ohne Geschäftsbereich, Walter Romberg, zum Auftakt der deutsch-deutschen Gespräche für eine Wirtschafts- und Währungsunion. Die ersten Gespräche wurden gestern in Ost-Berlin aufgenommen. Die Kommission war vergangene Woche bei dem Bonn-Besuch Modrows vereinbart worden.

Man begann mit Grundsätzlichem: Nach Angaben Rombergs ging es zunächst darum, sich darüber zu unterhalten, was eine Währungsunion bedeute und wie die Voraussetzungen dafür aussehen müßten. Staatssekretär Horst Köhler aus dem Bundesfinanzministerium erklärte, ein konkreter Zeitplan werde sich erst im Verlauf der Gespräche herausstellen. Nach einem Vier-Augen-Gespräch zwischen Romberg und Köhler trat die gesamte Runde zusammen. Zu ihr gehören auf westlicher Seite neben Köhler Bundesbankvize Helmut Schlesinger und die Staatssekretäre Dieter von Würzen (Wirtschaftsministerium) und Bernhard Jagoda (Arbeitsministerium). Auf DDR-Seite nahmen unter anderem die Minister Karl Grünheid (Wirtschaft) und Walter Siegert (Finanzen und Preise) sowie Staatsbankchef Horst Kaminsky teil.

Die DDR-Regierung erwartet eine Währungsunion noch in diesem Jahr, lehnt sie aber vor der Volkskammerwahl am 18. März ab. Sie fordert zuvor die Vereinbarung über einen Wirtschaftsverbund und eine Sozialcharta, mit der Renten, Sparguthaben, Löhne und Versicherungen auch nach einem Währungskurswechsel abgesichert werden.

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