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Gewerkschaft HBV geht in die DDR

Düsseldorf (ap) - Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) wird noch vor der Wahl in der DDR acht Beratungs- und Informationsbüros jenseits der Elbe einrichten. Einen entsprechenden Beschluß faßte der Hauptvorstand der Gewerkschaft am Mittwoch in Düsseldorf. Nach den Worten des HBV-Vorsitzenden Lorenz Schwegler sollen die Büros in Ostberlin, Leipzig, Dresden, Magdeburg, Erfurt, Schwerin, Karl-Marx-Stadt und Halle bis spätestens Mitte März ihre Arbeit aufnehmen. Mit den Büros solle unter anderem „die Entwicklung neuer oder erneuerter gewerkschaftlicher Strukturen“ unterstützt werden, sagte Schwegler. Die Entwicklung des gewerkschaftlichen Lebens in der DDR habe „nicht unheimlich viel Zeit“. „Wir können uns nicht den Luxus eines mehrjährigen gewerkschaftlichen Findungsprozesses leisten.“ Die Büros sollten für eine Übergangsphase von etwa einem Jahr in den DDR-Städten arbeiten. In diesem Zeitraum müsse es gelingen, parallel zum wirtschaftlich gemeinsamen Gebiet auch eine einheitliche gewerkschaftliche Interessenvertretung zu schaffen. Schwegler sagte, er rechne damit, daß sich in der DDR die Struktur der bundesdeutschen Betriebsverfassung durchsetzen werde. Ein Zusammenschluß mit der DDR-Schwestergewerkschaft Handel, Nahrung und Genuß sei nicht geplant.

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