: „Bevor die Bagger kommen...“
■ Historische Kommission will alte Gebäude in Berlin und Brandenburg bewahren
Die Historische Kommission zu Berlin steht nach der Maueröffnung vor neuen Aufgaben „in ungeahntem Ausmaß“. Der neugewählte Vorsitzende Prof. Wolfram Fischer (Freie Universität Berlin) wies gestern auf fehlende historische Forschung für die Geschichte Berlins und Brandenburgs hin. Gleichzeitig habe die Forschungseinrichtung mit einem vom Berliner Senat um drei Prozent gekürztem Etat zu leben, sagte Fischer auf der Jahrespressekonferenz.
Zu den neuen Aktivitäten der Historischen Kommission wird die Einrichtung einer Arbeitsstelle gehören, die die Forschung zur Geschichte Brandenburgs grenzübergreifend initiieren und die Lehre an den Hochschulen in West- und Ost -Berlin koordinieren soll.
Der Landeskonservator von Berlin, Helmut Engel, wies auf die immer noch großen Lücken zur Bau- und Kunstgeschichte der DDR hin. Um den Verfall der historischen Bausubstanz zu stoppen, solle die Arbeitsstelle eine Bestandsaufnahme erhaltenswerter Bauten vornehmen, „und zwar bevor die Bagger kommen“.
Die Jahresmitgliederversammlung der Historischen Kommission zu Berlin hatte den Berliner Wirtschafts- und Sozialhistoriker Wolfram Fischer am vergangenen Wochenende zum neuen Vorsitzenden gewählt. Die Historische Kommission ist eine der wenigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Geschichtswissenschaft in der Bundesrepublik.
dpa
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