: DDR-Bauern verschenkten Ferkel
Berlin (dpa) - Fünf Monate alte Ferkel haben Bauern aus der DDR am Sonnabend vor dem Rostocker Rathaus verschenkt. Sie wollten damit auf ihre übervollen Rinder- und Schweineställe hinweisen. Wie die DDR-Nachrichtenagentur 'adn‘ meldet, gibt es im Bezirk Rostock zur Zeit 113 000 schlachtreife Tiere, aber keine Aussicht auf einen schnellen Abbau dieser Bestände. Bei der Bauerndemonstration kündigte DDR -Landwirtschaftsminister Hans Watzek an, daß Lohnschlachtungen mit Firmen in der Bundesrepublik vereinbart würden. Nach seinen Worten gehen die Bauern in der DDR „unsicher in die Zukunft“, weil ein eventuell vorschneller Eintritt der DDR in die EG das Aus für die Landwirte bedeuten würde. Er forderte, die Entscheidungen der Bodenreform dürften nicht rückgängig gemacht werden. Auch in Schwerin demonstrierten am Sonnabend Bauern für soziale Sicherheit und Gerechtigkeit.
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