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DDR-Pressevertrieb

■ Förderverein will unabhängigen Pressevertrieb aufbauen / Initiative gegen „Marktmacht eines neuen Monopols“

Berlin (dpa) - Ein Förderverein will in der DDR einen unabhängigen Vertrieb von Presseerzeugnissen aufbauen. Dem Verein gehören nach einer Mitteilung vom Mittwoch 50 bis 60 Mitglieder aus der DDR, aber auch aus West-Berlin an. Sie wollen verhindern, daß Großverlage aus der Bundesrepublik den Pressevertrieb DDR-weit unter Umgehung eines verlagsunabhängigen Großhandels unter ihre Kontrolle bringen. Damit würde, so heißt es, die gerade gewonnene Pressefreiheit in der DDR bereits unter der „Marktmacht eines neuen Monopols“ ersticken.

Ein mittelständisch strukturierter Pressevertrieb in der DDR sollte nach Auffassung des Fördervereins das bisherige Vertriebsmonopol der Deutschen Post ablösen. Der Verein hat bereits beim Runden Tisch, an dem in Ost-Berlin Regierungsparteien und Oppositionsgruppen sitzen, beantragt, einen entsprechenden Passus zur Sicherung eines verlagsunabhängigen Pressevertriebs aufzunehmen. Die bisherigen Beschlüsse der Volkskammer seien nicht ausreichend.

Die bundesdeutschen Großverlage Bauer, Burda, Gruner+Jahr und Axel Springer arbeiten derzeit an einem Pressevertriebskonzept für die DDR. Danach sollen 15 Presse -Grosso-Betriebe eine flächendeckende Versorgung mit Presseerzeugnissen gewährleisten. An den mittelständisch zu strukturierenden Grosso-Betrieben sollen je zur Hälfte DDR -Partner und bundesdeutsche Verlage beteiligt sein. Dies ist das zweite vorgelegte Konzept, nachdem eine bereits weitgehend fertiggestellte Vereinbarung mit dem Postministerium der DDR nach Protesten kleinerer westdeutscher Verlage und des Runden Tisches gescheitert war.

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