Sonderzug nach Pankow

■ Grenzüberschreitende S-Bahnlinien: Ende 1991 rollen die ersten Züge zwischen Lichtenrade und Mahlow, Frohnau und Hohenneuendorf

Die Bäume, die sich in den letzten 28 Jahren auf den Gleisen breit gemacht haben, werden jetzt schon gefällt. Ende 1991 sollen dann die ersten S-Bahnzüge zwischen Lichtenrade und Mahlow sowie zwischen Frohnau und Hohenneuendorf fahren. Noch schnellere Erfolge versprach Nagel, der gestern seinen Zeitplan für die Wiederinbetriebnahme der stilliegenden S -Bahnlinien zwischen West-Berlin und dem Umland vorstellte, am S-Bahnhof Bornholmer Straße. Schon Anfang 1991 sollen die S-Bahnzüge der Westberliner Linie 2 auf dem heute stillgelegten Bahnhof wieder halten. Fahrgäste brauchen dann nur 60 Meter zu Fuß laufen, um in die Ostberliner S-Bahn nach Pankow umzusteigen, die hier bisher ohne Halt vorbeifährt. Ein neuer „Bahnsteig Ost“, an dem die Ostzüge halten können, soll rechtzeitig fertig werden.

An insgesamt fünf Stellen will die Senatsbauverwaltung gemeinsam mit den DDR-Behörden neue grenzüberschreitende Verbindungen schaffen. 30 Millionen Mark sind im Westberliner Nachtragshaushalt schon für dieses Jahr angesetzt; für die von der DDR zu leistenden Arbeiten fehlen nach Nagels Angaben noch die konkreten Finanzierungszusagen der Bundesregierung. Geschätzte Gesamtkosten der fünf Vorhaben: 420 Millionen Mark.

Noch in diesem Jahr beginnen bei allen Projekten die Bauarbeiten. Auf die Schienenwege zwischen Lichtenrade und Mahlow, sowie Frohnau und Hohenneuendorf folgt Mitte 1993 der Betriebsbeginn zwischen dem Bahnhof Köllnische Heide in Neukölln und der Station Baumschulenweg in Treptow. Zunächst sollen die Züge nur zwischen diesen beiden Bahnhöfen pendeln; denn erst Ende 1994 wird der Bahnhof Köllnische Heide an den dann ausgebauten Südring angeschlossen. Langwierigstes und mit 160 Millionen Mark teuerstes Vorhaben ist die neun Kilometer lange Strecke von Wannsee nach Potsdam. Hier können die Züge erst ab Herbst 1993 fahren.

hmt