piwik no script img

Solaranlagenzuschuß aus Hannover

■ Niedersächsisches Wirtschaftsministerium zahlt bis zu 30 Prozent

Jubel bei Niedersachsens Öko-Heizern: Seit dem 1.Februar zahlt das niedersächsische Wirtschaftsministerium 30 Prozent der Planungs-und Investitionskosten für solarbetriebene Warmwasseraufbereiter. Für die nächsten drei Jahre sind dafür im niedersächsischen Landeshaushalt je 6,5 Millionen Mark vorgesehen. Wem eine solarbetriebene Warmwasseraufbereitung am Herzen liegt, sollte schnell zuschlagen: Das Geld wird nach dem „Windhundverfahren“ vergeben: Wer zuerst kömmt, malt zuerst.

Die Bedingungen, die der Minister an die Geldverteilung knüpft, sind sowohl technischer als auch formaler Art. So muß in den Förderungsanträgen nachgewiesen werden, daß sich die Anlage spätestens bis zur Hälfte der technischen Lebensdauer (mindestens 20 Jahre) amortisiert hat. Zweite Bedingung: Die Solaranlage muß mindestens 40 Prozent des Energiebedarfs herkömmlicher Heizgeräte aufbringen, mindestens aber 350 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr. Für den technischen Nach

weis reicht das Zertifikat eines Prüfungsinstituts, das der Hersteller für sein Gerät besorgen muß.

Die Anträge müssen bei der jeweiligen Bezirksregierung gestellt werden. Dort wird überprüft, ob die formellen Voraussetzungen für den Zuschuß erfüllt sind. Wenn ja, bedarf es immerhin noch einmal des Segens aus Hannover, bevor die Bezirksregierung das Geld bewilligt.

Die Installation der Kollektoren rechnet sich schnell: Bereits nach 18 Monaten amortisieren sich die Anlagen wirtschaftlich. Und auch die Schadstoffreduzierung läßt sich sehen: Im Vergleich mit einer ölbetriebenen Warmwasseraufbereitung reduziert eine Solaranlage den jährlichen Ausstoß von Kohlendioxid, Schwefeldioxid und Stickoxiden um 1,5 bis zwei Tonnen. Der Preis für eine solarerzeugte Kilowattstunde beträgt ungefähr 20 Pfennig, abzüglich der jetzt zugeschossenen Investitionsunterstützungen und Steuerabschreibungen.

Für einen Fünf-Personen-Haushalt läßt sich beispielsweise folgende Bedarfsrechnung aufstellen: 7,5 Quadratmeter Sonnenkollektoren, ein 500 Liter-Speicher und eine entsprechende Steuerung kosten um die 11.000 Mark inklusive Mehrwertsteuer. Wer sein Haus neu baut oder ein altes renoviert, spart nochmal 2.500 Mark an den Kosten der herkömmlichen Warmwasserbereitung. Brauchwasser kann heute zu 90 Prozent mit Solarenergie erwärmt werden. Markus Daschne

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen