Miliz fing irakisches Waffenschiff vor der Küste von Ost-Beirut ab

Beirut (afp) - In Ost-Beirut und den nördlichen Vororten gingen gestern die heftigen Gefechte zwischen den beiden rivalisierenden libanesischen Christen-Verbänden weiter. Für die Menschen in den Kampfgebieten wird die Situation immer prekärer. Zahlreiche nutzten eine kurze Feuerpause am Mittag zur Flucht in den moslemischen Westteil der libanesischen Hauptstadt. Nach Einschätzungen von Militärexperten war es General Aoun am Donnerstag gelungen, den Belagerungsring um die letzten Bastionen der „Forces Libanaises“ (FL) enger zu ziehen. Ziel des Generals sei offenbar das Hauptquartier der FL, von dem aus auch der Beiruter Hafen kontrolliert wird. Wie unterdessen am Freitag von mehreren Seiten in Beirut mitgeteilt wurde, gelang es der FL vor kurzem, eine größere Schiffsladung mit Waffen abzufangen. Die Lieferung, darunter Panzer, drei Hubschrauber, Munition und verschiedene Geschütze, sei ursprünglich im September vom Irak für die libanesischen Christenverbände im Kampf gegen Syrien zur Verfügung gestellt worden. Nachdem sich beide Seiten kurz darauf auf einen kurzlebigen Waffenstillstand geeinigt hatten, zog Bagdad die Hilfslieferung wieder zurück. Seitdem sei die Fracht an Bord der „Atlantic Three“ im westlichen Mittelmeer herumgeirrt.