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Nicht zu rechtfertigen-betr.: "Verstümmelt und zugenäht: Frauen in Somalia", taz vom 13.2.90, Leserinnenbriefe vom 22.2.90 und 1.3.90

betr.: „Verstümmelt und zugenäht: Frauen in Somalia“, taz vom 13.2.90, Leserinnenbriefe vom 22.2.90 und 1.3.90

Obwohl man/frau dem Autor des Artikels zu Recht Undifferenziertheit und Verallgemeinerung vorwerfen kann („frauenfeindliche Haltung des Islams“, die „afrikanische“ Frau), ist das Thema eine extreme Form von Unrecht - an Frauen, und es wundert mich, daß ausgerechnet Frauen dazu nichts zu sagen haben! Soll das Zustimmung bedeuten?

Ob Verstümmelung von Menschen mit Religion beziehungsweise deren Auslegung, traditioneller Kultur oder üblicher Praxis begründet wird - sie ist meines Erachtens durch nichts zu rechtfertigen. Der Schmerz und der Zwang, den Frauen, die in solchen Verhältnissen leben, gegen ihren Willen ertragen müssen, wird dadurch nicht geringer.

Solche Eingriffe sind in jedem Fall zu verurteilen, und das hat mit Einmischung in eine andere Kultur nichts zu tun. Laß doch den Nachbarn seine Kinder schlagen, vielleicht sind die das ja gewöhnt?

Dagmar Rohde, Kiel

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