: Die Anderen
■ Neues Deutschland: Zur Normenkontrollklage Bayerns gegen den Paragraphen 218 / Neue Zeit: Die Zeitung der Ost-CDU weiß, Was Frauen in der DDR wünschen
Neues Deutschland
Zur Normenkontrollklage Bayerns gegen den Paragraphen 218 schreibt die Zeitung:
Glaubt man den Reden hiesiger Sofort-Vereiniger, vor allem aus den Reihen der 'Allianz für Deutschland‘, so wäre es für die Menschen in der DDR das allerbeste, die angeblich perfekte bundesrepublikanische Gesetzgebung ohne Abstriche zu übernehmen. Inklusive Paragraph 218 des Strafgesetzbuches, in dem steht: 'Wer eine Schwangerschaft abbricht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bedroht.‘ (...) Wie auch immer das Bundesverfassungsgericht entscheidet: Der Paragraph 218 wäre für uns DDR-Frauen selbst in seiner jetzigen Fassung eine rechte Zumutung. Seine Einführung würde das 1972 verabschiedete Gesetz außer Kraft setzen, das der Frau ermöglicht, in eigener Verantwortung darüber zu entscheiden, ob und wann sie Mutter wird. In den 70er Jahren hatte übrigens die sozial-liberale Koalition in der BRD eine ähnliche Regelung angestrebt. Scheiterte aber am Bundesverfassungsgericht. Wir stehen dafür, daß Frauen das Recht auf unentgeltlichen selbstentschiedenen Schwangerschaftsabbruch bis zur 12. Woche erhalten bleibt. Wir wollen über unsere Zukunft - ob mit oder ohne Kind selbst bestimmen, ohne strafrechtlich verfolgt oder moralisch oder ökonomisch unter Druck gesetzt zu werden.
Neue Zeit
Die Zeitung der Ost-CDU weiß, was Frauen in der DDR wünschen:
Was wollen nun diese solidarischen Alltagsfrauen, die vor Arbeit sich nicht in Parteien oder Verbände einbringen können oder wollen? Einen Staat, in dem sie nicht Schlange stehen, aber auch nicht nach Billig-Angeboten rumrennen müssen, das macht nur auf andere Art matt. Eine vitale Kommune, in der sich alle, Frauen wie Männer, um Alte, Kranke und Kinder kümmern. Und sie wollen nicht wieder diese Männersache, die da Pakte schließt, Armeen aufstellt und zutiefst unmenschliche Denkstrukturen züchtet und vererbt.
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