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Bonn mit Berlin

■ Brandt plädiert für Aufteilung der Hauptstadtfunktionen / Bundesverfassungsgericht soll weiter in Karlsruhe bleiben

Nach Ansicht von Willy Brandt sollten Bonn und Berlin sich in einem vereinigten Deutschland die Hauptstadtfunktion teilen. Der SPD-Ehrenvorsitzende Willy Brandt sagte in einem Interview des Bonner 'General-Anzeigers‘: „Wir haben Platz für mehr als einen Ort für die Regierung und die anderen Instanzen.“ Er setzte sich für eine Lösung ein, die Berlin berücksichtigen, aber nicht „überwiegend oder einseitig zu Lasten von Bonn“ gehen sollte.

Brandt betonte, daß die SPD Bonn als Bundeshauptstadt nicht aufgegeben habe. Wenn der Bundespräsident seinen ersten Amtssitz in Berlin habe, müßten auch die Botschaften in diese Stadt verlegt werden. „Sonst glaube ich in der Tat, daß der Bundespräsident und eine künftige Länderkammer schon aus praktischen Gründen leichter nach Berlin umziehen könnten als andere“, fügte Brandt hinzu. Das Bundesverfassungsgericht sollte in Karlsruhe bleiben, die Bundesbank in Frankfurt und ein künftiges „Bundesobergericht“ in Leipzig seinen Sitz haben. In der Frage des Parlamentsstandorts warnte Brandt davor, sich „zu schnell auf Einzellösungen festzulegen“.

ap

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