: taz-Rezept: Ingwer / Gebratene Nudeln
„Ingwer, Pfeffer, Wein und Zimt verderben das Blut der Mädchen!“ warnten im Mittelalter bei uns Ärzte und Sittenwächter. Ingwer war so beliebt, daß sie meinten, er wäre von schädlicher Wirkung. Anscheinend haben sich die Deutschen das zu Herzen genommen. Sie verbrauchen heute nur einen Bruchteil der Menge, die Skandinavier und Briten verzehren. Genügsamer sind nur noch die Franzosen. Doch das hat seinen Grund: Ingwer verträgt sich nicht mit den stark aromatischen Kräutern der südeuropäischen Küche.
Was ist nun Ingwer? Woher kommt er, und wozu kann man ihn verwenden? Die geweihartig verzweigten Wurzelstöcke der Ingwerpflanze, die bis zu 20 cm lang werden können, sind innen hellgelb und faserig, außen beige bis hellbraun. Frischer Ingwer schmeckt fruchtig, süßlich pikant und prickelnd scharf zugleich. Im Handel sind entweder frische, getrocknete ganze oder getrocknete und gemahlene Wurzeln. Ingwer wird hauptsächlich zum Würzen verwendet. Süßspeisen, Obstsalaten, besonders mit Äpfeln, Bananen und Birnen, sowie Sahne und Chutneys gibt er eine pikante Note. Ingwer gehört in die Gewürzmischung für Weihnachtsgebäck und Curry, schmeckt mit allen exotischen Gewürzen wie Zimt, Koriander, Nelken etc. Es gibt ihn in Stücken eingelegt, kandiert, als Ingwerbier und Ginger-Ale.
Sogar in der Apotheke kann man ihn finden: Ingwer ist appetitanregend, schweißtreibend und magenfreundlich. In seiner Heimat Südostasien gilt Djahe (Ingwer) als Rheumamittel.
Inzwischen wird die Ingwerpflanze in fast allen Gegenden mit tropischem Klima angebaut, mit Erfolg: Jamaika-Ingwer mit seinem feinen, zitronenähnlichen Beigeschmack ist heutzutage von bester Qualität.
Ingwer paßt sehr gut zu Fleischgerichten, vor allem wenn exotische Früchte dabei sind; durch ein spezielles Ferment wird Fleisch besonders zart. Gebratene Nudeln
Ein Stück Ingwer abschneiden (50 g reichen für ca. 4 Portionen), Haut abschaben, Fruchtfleisch fein reiben oder durch Knoblauchpresse drücken (frischen Ingwer immer mitkochen, zum Schluß evtl. nachwürzen).
Gegarte Fadennudeln, Sojabohnenkeimlinge, Bambussprossen, frische Chilischote, Zwiebel, Knoblauch, frische Ingwerwurzel und Schweinefilet in Öl bei starker Hitze braten, mit Sojasoße, Salz und Pfeffer würzen.
Claudia
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