piwik no script img

„Warmherzige Leitung“

■ Berlin: Erster schwuler (Vize-)Parlamentspräsident

Berlin (taz) - Er ist 29 Jahre alt, Politologe und macht als Homosexueller offensive Schwulenpolitik. Ab heute ist er auch Vizepräsident des Berliner Abgeordnetenhauses: Der für die AL im Berliner Parlament sitzende, parteilose Albert Eckes. Er wurde am Dienstag mit zehn Stimmen von der AL -Fraktion nominiert, seine Mitbewerberin Lena Schraut erhielt sieben Stimmen. Anschließend bestätigte ihn auch die SPD-Fraktion mit nur drei Enthaltungen als Kandidaten.

Eckert ist Nachfolger der zurückgetretenen AL-Politikerin Hilde Schramm, die nach einem Eklat um den Abbruch der Abgeordnetenhaussitzung vor zwei Wochen das Handtuch geworfen hatte.

Schramm hatte dies mit zu wenig Einflußmöglichkeiten in ihrem Amt begründet. Eckert will sich jetzt besonders für Änderungen in der Geschäftsordnung, die auch dem Vizepräsidenten mehr Einfluß sichern soll, einsetzen. Die herausgehobene Stellung des Präsidenten müsse, wie in anderen Bundesländern auch, relativiert werden.

Eckert in Amspielung darauf, daß er bundesweit der erste offen schwule Parlamentspräsident ist: „Ich werde die Sitzungen freundlich und sehr warmherzig leiten.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen