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Schulplatz für behinderte Kinder

■ Nach Jahren der Suche wurde ein Platz an einer weiterführenden Schule für behinderte Zwillinge gefunden / Morgen Beschluß der Schulkonferenz über notwendigen Einbau von Fahrstühlen

„Daß man sich schon so früh Sorgen um die Schullaufbahn machen muß“, findet Ulla Widmer-Rockstroh, Elternvertreterin an der Grundschule am Rüdesheimer Platz, bemerkenswert.

Seit fast drei Jahren bemühen sich Eltern und Lehrer, den körperbehinderten Zwillingen Anna und Frederike Wittchen (11) den Übergang auf eine weiterführende Oberschule in Wilmersdorf zu ermöglichen. Dies war bislang an den unzureichenden baulichen Voraussetzungen gescheitert. Es fehlen Rampen und Fahrstühle in dem Altbau. Kurz vor Anmeldeschluß für das kommende Schuljahr hat es nun doch noch geklappt: Anna und Frederike können nach den Sommerferien auf das Marie-Curie-Gymnasium (MCO) überwechseln - wenn deren Schulkonferenz den Bauvorhaben zustimmt. Die MCO wäre damit das erste Gymnasium in Wilmersdorf, das behindertengerecht ausgebaut wird.

Bis zum Ende der Baumaßnahmen sollen als Übergangslösung Träger die beiden Kinder von Klassenraum zu Klassenraum tragen.

Sollte die Schulkonferenz den Bauvorhaben nicht zustimmen ein kleiner Teil der Eltern lehnt die Bauvorhaben ab -, wären Anna und Frederike Wittchen gezwungen, eine behindertengerechte Schule in einem anderen Stadtbezirk zu besuchen.

Das sei „eine gewisse Form von Isolierung“, meint Ulla Widmer-Rockstroh, denn die beiden Kinder sollten mit ihren MitschülerInnen als Gruppe gemeinsam wechseln. Die Eltern der MitschülerInnen hatten eigens ihre Kinder an der MCO angemeldet.

Dirk Mittmann

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