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Rechtsextreme rüsten rechtzeitig für die Wahlen

■ NPD will für „Deutschlands Einheit“ auf den Marktplatz

Zu einer Wahlkampfkundgebung für „Deutschlands Einheit“ rufen die Bremer Nationaldemokraten auf. Tatort soll der Marktplatz sein, am Samstag, dem 31. März, um 11 Uhr. Für welche Wahl allerdings die NPD mit ihren roten Handzetteln mobilisieren möchte, war gestern nicht in Erfahrung zu bringen. Sollte etwa der Bundestagswahlkampf schon eröffnet sein, ohne daß wir davon in Kenntnis gesetzt worden sind? Sollten die Neonazis etwa für die kommenden Vorstandswahlen beim Schlesier-Treffen rüsten? Oder sind in einer Zeit, in der die Analyse des letzten Urnengangs bereits zum Stimmungsbarometer für den nächsten gerät, die Wahlen zum perpetuum mobile geworden - Stimmenfang for ever.

Was auch immer die Rechtsextremen, die an ideologischem Feindbildverlust kranken, zu ihrem Auftritt bewegt haben mag,

sie werden auf dem Marktplatz nicht allein gelassen. Morgen beraten diverse Organisationen, unter ihnen das Bremer Bündnis gegen Neofaschismus, die Grünen und die Jusos, die Aktionen einer möglichst breiten Gegenöffentlichkeit.

Auch die Republikaner, Konkurrenz im selben trüben Spektrum, geben vor, nicht untätig zu sein. Ihre Rührigkeit, hier die personelle Vorbereitung der Bundestagswahl, mußten sie jedoch „leider intern“ durchführen, wie sie der Presse mitteilten. „Um Polizei und Wirt vor Randale mit derartigen Politchaoten zu bewahren“, guckten sie sich ihre Männer für die Bremer Landesliste hinter verschlossenen Türen und im trauten Parteikreise aus. Platz eins und die Direktkandidatur im Wahlkreis 52 wurde dem Bremerhavener Bundeswehrangehörigen Bodo Buschmann zugesprochen.

anh

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