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■ EUROPA IN KÜRZE
EG: Agrarstreit
Luxemburg (dpa) - Die Nachtsitzung der EG-Agrarminister, in der ein Kompromiß zur umstrittenen Senkung der Agrarpreise gefunden werden sollte, mußte Donnerstagmorgen ergebnislos abgebrochen werden. Der irische Vorschlag, im Ausgleich für die vorgesehene dreiprozentige Senkung des Getreideankaufpreises die Beihilfen für die Lagerhaltung zu erhöhen, ging für die BRD und die Niederlande nicht weit genug und für Frankreich und Großbritannien zu weit. Ende April soll eine neue Verhandlungsrunde beginnen.
Lafontaine: DDR langsamer
Brüssel (dpa) - BRD-SPD-Kanzlerkandidat Lafontaine hält den Bonner Zeitplan für einen EG-Beitritt der DDR für unhaltbar. Der Plan geht davon aus, daß der deutsche Währungsverbund bis Ende Juni vollendet wird und die DDR bis 1992 vollständig in die EG integriert werden kann. Lafontaine sagte, dem Währungsverbund müsse eine Sozialunion vorangehen, was Zeit und Geld koste.
NATO: Neudefinition
Paris (dpa) - Der britische Außenminister Hurd plädiert dafür, die NATO neu zu konzipieren, damit Frankreich wieder „voll teilnehmen“ kann. Frankreich war 1966 aus der militärischen Integration der NATO ausgetreten. Hurd schlug vor, London und Paris sollten bei dem KSZE-Treffen, das gegen Jahresende über die deutsche Einheit beraten soll, die Rolle eines „geistigen Motors“ spielen.
Schweden: Polizei vor Gericht
Stockholm (dpa) - Sechs ehemalige oder noch amtierende Spitzenbeamte der schwedischen Polizei werden wegen illegaler Abhöraktionen gegen Exil-Kurden bei der Fahndung nach dem Palme-Mörder vor Gericht gestellt. Zu den Angeklagten gehören auch der ehemalige Fahndungsleiter, Hans Holmer, und der ehemalige schwedische Polizeichef Romander.
Polen: Waffenexporte gesunken
Warschau (dpa) - Die polnischen Waffenexporte sind zwischen 1986 und 1989 von 234 auf 73 Millionen US-Dollar gesunken. Der Rückgang ist auf veraltete Technologie zurückzuführen.
CSSR: Namensstreit
Prag (dpa) -Das Parlament der CSSR stritt gestern über die Frage, ob „Ceskoslovensko“ mit oder ohne Bindestrich geschrieben werden soll. Die Slowaken haben die Einführung eines Bindestriches gefordert, so daß die Republik „Föderation Tschecho-Slowakei“ heißen soll. Präsident Havel schlug vor, den Namen in entweder „Tschechisch-Slowakische Republik“ oder „Tschechoslowakische Föderative Republik“ zu ändern.
Rumänien: Ungar wird Bischof
Bukarest (dpa) - Der Pastor Laszlo Tökes, Angehöriger der ungarischen Minderheit, ist zum neuen reformierten Bischof von Oradea gewählt worden. An dem Versuch des Ceausescu -Regimes, ihn aus seiner Pfarrei in Temesvar zu entfernen, hatte sich im Vorjahr die rumänische Revolution entzündet. Tökes löst den als Ceausescu-Handlanger geltenden und jetzt nach Frankreich geflohenen Laszlo Papp ab.
Bulgarien: Runder Tisch
Sofia (dpa) - Die Beratungen am bulgarischen Runden Tisch sind ins Stocken geraten. Hauptstreitpunkte sind das neue Wahlsystem und die Institution des Staatsoberhauptes. Der oppositionelle Verband der demokratischen Kräfte möchte das BRD-Wahlsystem einführen.
Türkei: Visafreiheit
Berlin (adn) - Ab 27. April wird die Visapflicht zwischen der DDR und der Türkei aufgehoben. Einreisen zu Erwerbszwecken, zur Berufsausübung und zu Aufenthalten über drei Monaten sind weiterhin visumpflichtig.
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