: 800.000 Dollar Buße
■ BRD-Konzern Degussa verscherbelte US-Metalle, die für Atomwaffen Verwendung finden, an Nordkorea und Indien
Washington (ap) - 800.000 Dollar Buße wird die Degussa AG den USA zahlen, weil der auch im Metallurgiebereich und Metallhandel tätige deutsche Konzern Metalle, die auch bei der Herstellung von Atomwaffen Verwendung finden können, an andere Länder weiterexportierte. Der für Export zuständige US-Staatssekretär Dennis Kloske erklärte: „Das Unternehmen hat gewußt, daß der Reexport von aus den USA stammendem Material, das mit Atomtechnik zu tun hat, eine Genehmigung durch das Ministerium erfordert. Eine Genehmigung für die Lieferungen an Nordkorea und Indien wäre nicht erteilt worden.“ Dem Ministerium zufolge hat die Degussa 1986 und 1987 Zirkonium an Nordkorea, die CSSR und Italien verkauft und 1984 und 1987 Beryllium nach Indien und Großbritannien geliefert. Zirkonium wird zur Ummantelung von Uranbrennstäben verwendet, die damit für den Gebrauch in Atomreaktoren tauglich werden. Beryllium findet bei der Konstruktion, der Herstellung und dem Testen von Atomsprengsätzen Verwendung. Laut Aussagen einer für die Degussa tätigen US-Anwaltskanzlei sind diese Lieferungen mit Zustimmung Bonns geschehen. Degussa ist einverstanden, daß das US-Handelsministerium unangemeldete Inspektionen in ihren Betrieben in der BRD vornimmt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen