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Irak verteidigt sich

■ Rechtfertigung der „Beschaffung aller zur Verteidigung notwendigen Mittel“ / Beschlagnahmung in London sei Drohung

Genf (taz) - In einem Memorandum, das gestern den Botschaften aller bei der UNO in Genf vertretenen Staaten zugestellt und zugleich von Bagdads Botschafter in Wien, Al -Kital vor der Genfer UNO-Abrüstungskonferenz verlesen wurde, hat der Irak sein „Recht auf die Beschaffung aller für die Verteidigung des Landes notwendigen Mittel“ verteidigt. Der Irak habe „auch das Recht, für die Entwicklung des Landes unentbehrliche Technologien zu beschaffen - einschließlich solcher für atomare Energieanlagen“. Zwar sei der Irak Unterzeichner des atomaren Nichtweiterverbreitungsvertrages (NPT), so heißt es in dem Text. Doch werde dessen „Nützlichkeit“ durch bestimmte Atomwaffenmächte „zunehmend in Frage gestellt“. Diese Staaten - gemeint sind offensichtlich die USA und Großbritannien - unterminierten die Arbeit der Wiener Atomenergiekontrollbehörde (IAEO) und gefährdeten die für September vorgesehene NPT-Überprüfungskonfenferenz. Die Beschlagnahmung von für den Irak bestimmten „angeblichen“ Atomwaffenzünder auf dem Londoner Flughafen Heathrow diene „der Vorbereitung einer militärischen Aggression, ähnlich dem israelischen Luftangriff auf einen im Bau befindlichen irakischen Atommeiler im Jahre 1981“, erklärte Al-Kital vor der Abrüstungskonferenz. Seine Äußerungen wurden von den Botschaftern der USA und Großbritanniens als „üble Verleumdung“ zurückgewiesen.

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