45 Grad im Schatten

Friede mit Hrdlicka: Der Streit um das Hrdlicka -„Gegendenkmal“ in Hamburg ist beendet. Kultursenator Ingo von Münch hat auf weitere Ansprüche an den Bildhauer verzichtet und will auch keine Klage gegen ihn einreichen. Alfred Hrdlicka hatte 1983 den Auftrag erhalten, ein „Gegendenkmal“ unmittelbar neben dem sogenannten „Sechsundsiebziger Denkmal“ von 1936 beim Dammtorbahnhof zu schaffen. Vier Teile waren vorgesehen: Hamburger Feuersturm, Untergang der Cap Arcona, Heldentod und Frauen. Die ersten Teile wurden 1985 und 1986 aufgestellt, an den Wiener Künstler gingen 900.000 DM, nach Meinung der Kulturbehörde für das gesamte Denkmal. Hrdlicka aber lieferte die weiteren Teile nicht, sondern erhob statt dessen eine Nachforderung von einer Million DM an Honorar und Materialkosten.

Josef Capek in Hagen: Ab heute bis Ende des Monats ist im Stadttheater Hagen eine Ausstellung der Capek-Gesellschaft zu sehen: Politische Karikaturen aus der CSR von Josef Capek und anderen Karikaturisten. Die Karikaturen stammen aus den Jahren 1932-1938, Themen sind Militarismus, Aufrüstung und Meinungsmanipulation. Trotz ihres packenden Zugriffs wurden sie nach dem Zweiten Weltkrieg in Ost und West vergessen - wie auch das Schicksal Capeks. Der Künstler wurde 1939 von den Nazis verhaftet und war bis Kriegsende in verschiedenen Konzentrationslagern eingesperrt. Seine Spur verliert sich 1945 in Bergen-Belsen, vermutlich kam er auf dem sogenannten Todesmarsch um.

Delons Bugatti-Skulpturen versteigert: Für umgerechnet 6,8 Millionen DM ist am Mittwoch in London die Bugatti -Skulpturensammlung des französischen Schauspielers Alain Delon versteigert worden. Im Londoner Auktionshaus Sotheby's wurden die meisten der 39 Tierskulpturen des Bildhauers Rembrandt Bugatti (1884-1916) an europäische Sammler verkauft. Delons Bugatti-Kollektion galt als die schönste. Rembrandt Bugatti war der Bruder des Autokonstrukteurs Ettore Bugatti.

Eulenspiegel in der BRD: Seit vergangenen Sonntag erscheint das DDR-Satire-Magazin 'Eulenspiegel‘ auch in der BRD. Und der 1896 gegründete 'Simplicissimus‘ soll ab Sommer auch wieder erscheinen, Redaktion in Wien, Druckort Ungarn.