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Trabbi-Bauer vor der Entlassung

■ Arbeitsplätze im DDR-Autobau gefährdet / IG Metall legt Sozialpaket vor / Informationen Mangelware

Zwickau (dpa) - Bei dem Ifa-Kombinat Kraftfahrzeuge im DDR -Bezirk Karl-Marx-Stadt, wo derzeit 30.000 Beschäftigte arbeiten, wird es zu Entlassungen kommen. Das wurde nach der ersten Verhandlungsrunde zwischen Vertretern der örtlichen IG Metall und der Leitung des IFA-Kombinats, daß den Trabant und den Wartburg baut, am Freitag in Zwickau deutlich. Der Bezirksvorstand der Gewerkschaft hat bereits ein Sozialpaket vorgelegt.

Der Vorsitzende des IG-Metall-Bezirksvorstandes, Hans -Joachim Richter, sagte, es habe mit dem Vertreter des Kombinats Auseinandersetzungen gegeben. „Unsere Erwartungen sind nicht erfüllt worden. Die Informationen, die wir zur weiteren Entwicklung des Fahrzeugbaus erwartet haben, blieben unkonkret. In 14 Tagen werden wir erneut zusammenkommen“, berichtete er.

Kombinats-Personalchef Alexander Bückelmann erläuterte, konkrete Antworten seien derzeit nicht möglich. Bis Mitte des Monats sollten in den betroffenen Betrieben Beschäftigungsprogramme erarbeitet werden. Bückelmann meinte, die Regierung müsse überlegen, ob es günstiger sei, Arbeitslose zu unterstützen oder den Trabant-Preis zu subventionieren.

Das von der IG Metall vorgelegte Sozialpaket sieht Förderungsprogramme zwischen Betrieben und Kommunen, Fortbildung und Umschulung auf Kosten der Betriebe vor. Außerdem werden ein dreijähriges Überbrückungsgeld und Ausgleichszahlungen für Frauen nach dem 50. und Männer nach dem 55. Lebensjahr angestrebt. Das Sozialpaket soll in Form eines Tarifvertrages zwischen der Gewerkschaft und der Leitung des Unternehmens umgesetzt werden.

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