: Wahlkampfschläge a la DDR
■ Fröhliches Parteiengekeile im NRW-Wahlkampf
Düsseldorf (taz) - Das Foto zeigt Erich Honecker und Oskar Lafontaine - engumschlungen. Unterschrift: „Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört.“ Die Botschaft stammt von der „Jungen Union“ aus Rheinland-Pfalz, die mit diesen Plakaten, die am Mittwoch mittag in Essen gesichtet wurden, schon den Wahlkampf in der DDR bereichert hatte. Ahnungsvoll hatte Bodo Hombach, der SPD-Wahlkampfleiter, die NRW-CDU noch am Mittwoch gewarnt, „die Hetzkampagne gegen die Sozialdemokraten in der DDR nun auch auf Nordrhein-Westfalen zu übertragen“. Tatsächlich hat die SPD sich auf diese Verschärfung des Wahlkampfes längst vorbereitet. Die rauhen Töne der CDU waren zur Mobilisierung des eigenen Anhangs quasi fest eingeplant. Seit langem weiß man in der sozialdemokratischen Parteizentrale, daß die CDU in der Endphase des Wahlkampfes großflächig mit der Parole „Der Sozialismus geht - wir kommen“ zuschlagen will. Nächste Woche soll zurückgeschossen werden. Bis zum Wahltag am 13. Mai ist die Schlammschlacht in NRW gesichert.
Walter Jakobs
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