: 99,9 %
■ betr.: Kritik an der taz
Es ist gut zu wissen, daß es solche Zeitungen wie die Eure republikweit gibt und geben wird. Fast habe ich mich schon entschlossen, sie zu abonnieren. Leider legt aber auch ihr in manchen scheinbaren Nebensächlichkeiten eine, ich möchte sagen „linke“ Unwissenheit und Ignoranz an den Tag, die schon der taz in Westberlin viele Leser gekostet hat. Warum greift manch wohlwollender Basisdemokrat dann doch lieber zum seriöser informierenden Tagesspiegel oder zur Süddeutschen? Dort sind die ideologischen Selektionsvorgänge weniger augenscheinlich.
Ein Beispiel dafür, wie Eure eingeengte Interessenfolie auch Informationen sachlich (durchaus ungewollt) verzerrt, war die Meldung über die Wahl Laszlo Töces' zum Bischof der reformierten Kirche. Jeder, der auch nur ein bißchen Ahnung von Rumänien, Ungarn, Siebenbürgen oder Konfessionsgeschichte hat, weiß, daß die Reformierte Kirche in Rumänien zu 99,9 % aus Angehörigen der ungarischen Minderheit besteht. Auch Tökes‘ Vorgänger, der SecuritateMitarbeiter Papp, war ein Ungar. So werden die Leser geradezu desinformiert. Denn in dieser spannungsvollen Auseinandersetzung nach gemeinsamer Revolution ist auch internationale Solidarität, im Vorfeld also Aufklärung, nötig. Dabei würde ich gern mithelfen.
Ingolf Kschenka, Forst/Lausitz
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