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Völlig verdreht

■ Betrifft den Artikel vom 31. 3.90: „Therapeutisches DeutschInnengewurzel“.

In der Veranstaltung „Blick zurück“ ist Birgit Lindberg das Risiko eingegangen - anders als die meisten anderen Referentinnen der Bremer Frauenwoche -, ihre Auseinandersetzung mit dem deutschen faschistischen Erbe auf einer sehr persöhnlichen Ebene, der Geschichte ihrer Mutter, zu führen. Sie hat uns Teilnehmerinnen darin unterstützt und bestärkt, daß wir als Kinder des deutschen Faschismus die Verantwortung dafür tragen, dem ins Auge zu schauen, was uns geprägt hat und was wir ständig reproduzieren: den Strukturen und Mechanismen, die nationalsozialistische Vernichtung möglich gemacht haben. Auf wieviel Wiederstände diese „Nabelschau“ ( Sabine Simon - Zülch) stößt, hat Sabine Simon - Zülch in ihrem ungeheurlichen, den Inhalt der Veranstaltung völlig verdrehenden und Birgit Lindberg persöhnlich diffamierenden Artikel, mehr als deutlich gemacht. Mit „Wurzelsehnsucht“ (S.S-Z) hat der schonungslose „Blick zurück“, den B. Lindberg gewagt hat, nichts zu tun! Für uns zeigt S.Simon - Zülchs Artikel die ganze Komplexität der Verdrängungsmechanismen auf, denen die Erbinnen des deutschen Faschismus nur allzu gerne erliegen. Daß die taz eine solche, zutiefst vernichtende, Berichterstattung abdruckt, wundert uns allerdings nicht. Sie paßt ihr in den Kram - ist sie doch wieder einmal bestens geeignet, taz eigene Deutschtümelei zu vertuschen. Wir hofen, daß Birgit Lindberg den Mut hat, weiterhin ihre Nachforschungen und Auseinandersetzungen öffentlich zu machen - gerade, weil sie nicht erwünscht sind.

Einige Frauen vom Lesbenkollektiv im Hunsrück

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