: VfB Stuttgart mit leeren Händen
■ Borussia Dortmund - VfB Stuttgart 2:0 / Borussia klaut VfB den begehrten UEFA-Cup-Platz
Dortmund (dpa) - „Puuh, jetzt ist es fast geschafft. Im Fußball ist zwar alles möglich, aber ich bin sicher, daß wir den einen fehlenden Punkt für die UEFA-Cup-Teilnahme noch einfahren“, frohlockte Borussen-Trainer Horst Köppel nach dem hart erkämpften 2:0 über den hartnäckigsten Verfolger VfB Stuttgart. „Es ist uns nicht gelungen, das Saisonziel UEFA-Pokal zu erreichen“, bestätigte der enttäuschte Willi Entenmann die bittere Wahrheit, daß sein VfB am Saisonende praktisch mit leeren Händen dastehen wird.
47.293 Fans, die die Saison-Zuschauerbilanz in der „Goldgrube“ Westfalenstadion auf über 600.000 emporschnellen ließen, mußten allerdings um ihre nun schon zwölf Mal in Serie ungeschlagenen Schwarz-Gelben bangen. Die schwächste Auswärtself der Liga aus dem Schwabenländle wollte ihre letzte Chance nutzen; doch Rasmussen (11.), Gaudino (22.), Walter (29.) und Olaf Schmäler (71.) vergaben selbst die dicksten Chancen. Auf der anderen Seite glänzte Nationalspieler Möller als Wegbereiter für Zorcs Kopfballtreffer (15.), als Torjäger zum 2:0 (44./9. Saisontreffer) und als bester Akteur auf dem Platz. „Mit dem Andy können wir seit mehr als drei Spielen zufrieden sein“, lobte Köppel, der den noch fehlenden Zähler gern am Mittwoch in Uerdingen holen würde, wo er 1987 als Trainer gefeuert worden war. „Darüber würde ich mich ganz besonders freuen“, meinte Köppel.
Betretene Gesichter dagegen beim VfB Stuttgart, für den Einnahmen im UEFA-Cup „lebensnotwendig“ (Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder) sind. „Für die nächste Saison hat das Ganze im Grunde noch keine Auswirkungen“, beschwichtigte Neu -Manager Dieter Hoeneß. Dann gab er allerdings zu: „Es ist klar, daß wir nur das eine Jahr ohne Europacup-Einnahmen leben können. Über eine längere Zeit wäre das so nicht machbar.“ Schließlich werde die Mannschaft wie eine Spitzenelf bezahlt, die Gehälter seien am Erreichen eines internationalen Wettbewerbs orientiert. Hoeneß: „Im nächsten Jahr muß das Ziel UEFA-Cup erreicht werden, sonst müssen wir unser Konzept total überdenken.“
DORTMUND: de Beer - Helmer - Gorlukowitsch, Nikolic, Schulz - Breitzke (62. Strerath), Zorc, Möller, Rummenigge, McLeod Mill (77. Kutowski)
STUTTGART: Immel - Allgöwer - Nils Schmäler, Buchwald Jüptner (6. Walter), Rasmussen, Hartmann, Basualdo (74. Sigurvinsson), Frontzeck - Olaf, Schmäler, Gaudino
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