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Pfui Diesel

■ EG-Kommission will die Abgaswerte für LKWs stufenweise verringern / Spürbare Veränderungen jedoch erst ab 1996

Brüssel (dpa) - Die Abgaswerte für Dieselnutzfahrzeuge sollen Ende 1992 in der Europäischen Gemeinschaft verschärft werden. Die Brüsseler EG-Kommission legte am Mittwoch eine Gesetzesinitiative vor, die bis dahin eine deutliche Verringerung der Emissionen von Kohlenmonoxid, Stickoxiden und Partikeln anstrebt. Die vorgeschlagenen Werte entsprechen denen, die von Oktober nächsten Jahres an in Österreich und der Schweiz gelten werden, und liegen zum Teil unter den gültigen US-Normen.

Allerdings wird nach EG-eigenen Prognosen der Güterfernverkehr nach dem Wegfall der Schlagbäume im europäischen Binnenmarkt sogar noch steigen. Bereits jetzt werden rund 60 Prozent des Warentransports mit LKWs anstatt auf Schienen oder Wasserwegen transportiert. In einigen Ländern, wie etwa Großbritannien, Griechenland, Spanien oder Irland, würden jedoch Spitzenwerte von 90 bis 100 Prozent erreicht. Nach den Angaben der EG ist der Güterverkehr für 90 Prozent der Ausstöße schädlicher Gase im Straßenverkehr verantwortlich und eine der größten Gefahren für die Umwelt.

Geplant ist eine Verschärfung der Abgaswerte in zwei Stufen: Bis Ende 1992 sollen in der Serienproduktion die Werte für Kohlenmonoxid und Stickoxide von derzeit jeweils 12,3 und 15,8 Gramm pro Testzyklus auf 4,9 und 9,0 Gramm gesenkt werden. Für Partikel sollen 0,7 Gramm vorgeschrieben werden. Leicht geringere Werte für Prototypen strebt Brüssel für Juli 1992 an. Eine zweite Etappe mit strengeren Werten, je nach Entwicklung der sauberen Technologien, soll sich nach Oktober 1996 anschließen. Die „globale Verringerung“ der schädlichen Abgase nach Abschluß beider Stufen beziffert die Kommission auf 40 bis 60 Prozent.

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