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Bürgermeister soll nach „RZ„-Anschlag helfen

Der Geschäftsführer des Möbelgeschäftes „Wohnen 2001“, Fred Matschkowski (39), bittet Regiermeister Walter Momper (SPD) um Hilfe. Matschkowskis Laden am Wittenbergplatz ist vor zwei Wochen völlig ausgebrannt, nachdem „Revolutionäre Zellen“ einen Brandanschlag verübt hatten. Das Lager ist zwar noch voller Möbel, nur kann Matschkowski zusammen mit seinen 20 MitarbeiterInnen ohne Laden nichts verkaufen. „Jetzt ist meine Existenz und die meiner Mitarbeiter gefährdet“, erklärte der Geschäftsführer gestern der taz. Matschkowski wendet sich an den Senat, weil „sich der Terroranschlag nach dem Willen der Revolutionären Zellen gegen Berlin richtet“. Die RZ begründeten ihren Anschlag in einem Bekennerschreiben damit, daß das Möbelgeschäft „zahlungskräftige Kunden in Berlin halten und neue nach Berlin locken“ solle. Eine beabsichtigte Zerstörung des Milieus - besonders in Kreuzberg - werde folgen. Es endete mit „Nie wieder Deutschland - nie wieder Hauptstadt“. Bisher ist noch nicht geklärt, wie schnell die etwa 10.000 Quadratmeter wieder hergerichtet sein werden. Matschkowski vermutet, daß es mindestens drei Monate, eventuell aber auch ein dreiviertel Jahr dauern wird. Seinen Angaben nach würde die Versicherung Löhne und Gehälter nicht monatelang zahlen. Der Senat soll nun helfen, Ersatz-Verkaufsräume möglichst schnell zu finden, und, falls nötig, eine Bürgschaft übernehmen.

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