Wenn GI's heimatlos werden

■ Die Grünen sorgen sich um US-Truppenabzug und seine ungewollten folgen

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Die Grünen sorgen sich um US-Truppenabzug und seine

ungewollten Folgen

Klein, aber lang war die Anfrage, die die grüne Bürgerschaftsfraktion an den Senat gerichtet hatte. Thema: Das Verschwinden der amerikanischen Truppen aus dem Lande Bremen. Elf Mal wurde die Regierung zum Rapport gebeten für den Fall, daß im Zuge der Wiener Abrüstungsverhandlungen endlich eintrifft, was seit Zeiten überfällig ist.

Weil uns mittlerweile fast jeder zutraut, daß wir uns selber schützen können, werden demnächst 1.266 in Bremerhaven stationierte US-Soldaten das Land Bremen verlassen. 1.305 Familienangehörige werden sie beim Aufbruch in die Neue Welt begleiten und 1.241 Wohneinheiten leergeräumt hinterlassen. All das ist nun nachzulesen in der Antwort des Senats, unterschrieben von Hening Scherf.

Handlungsbedarf besteht also, denn die Truppenreduzierung hat „ökonomische, arbeitsmarktpolitische und wohnungsbaupolitische Auswirkungen für diese Region“, wie die Grünen vermuten. Was wird mit der Lucius-D.-Clay -Kaserne, was aus dem PX-Laden und der guten Gelegenheit, billig an HiFi-und anderen Elektronik-Schnickschnack ranzukommen? Aber nein, noch wichtiger, was geschieht mit den bundesdeutschen ArbeitnehmerInnen, deren Lohn und Brot direkt oder indirekt von der Anwesenheit der Besatzertruppen abhängt? Und welche Wirtschaftssektoren werden besonders getroffen?

Die äußerliche Gelassenheit, mit der der Senat auf die brisante Situation reagiert (Immerhin sind es fast 2.500 Arbeitsplätze, die in Gefahr sind, abgesehen von den Einnahmeeinbußen diverser Autohändler, Diskobesitzer und Koks-Verkäufer) ruft die Grünen endgültig auf den Plan.

In die Hufe solle der Senat kommen, „um die erheblichen negativen Folgen, die ein auch nur teilweiser Abzug von US -Truppen“ mit sich bringt, aufzufangen, teilte ihr Abgeordneter Schramm gestern mit.

Andreas Hoetzel