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Vietnam wirbt um Investoren

Bonn (dpa/ips/taz) - Zum ersten Mal besucht derzeit ein vietnamesischer Außenminister die Bundesrepublik. Nguyen Co Thach und Bundesaußenminister Genscher unterzeichneten am Donnerstag ein Kulturabkommen und vereinbarten, die deutsch -vietnamesischen Beziehungen weiter auszubauen. Möglichst bald soll auch ein Vertrag zur Förderung und zum Schutz von Investitionen abgeschlossen werden. Genscher würdigte die wirtschaftlichen Reformbemühungen Vietnams.

Seit Beginn der „Doi Moi“, der vietnamesischen Perestroika, im Jahr 1979 übertreffen sich die Wirtschaftsdekrete der Regierung an Reformeifer, um Anreize für ausländische Investoren zu schaffen. Bisher wurden 138 Joint-ventures mit einem Volumen von etwa einer Milliarde US-Dollar gegründet. Vor allem die Japaner haben ihre Fühler ausgestreckt.

Bundesdeutsche Direkt-Investitionen gibt es bisher nicht. Die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Vietnam waren vor allem durch die vietnamesische Besetzung Kambodschas belastet. Der im vergangenen Jahr erfolgte Truppenabzug verschärft nun zusätzlich das Problem der Arbeitslosigkeit. Regierungsvertreter sprechen davon, daß die Zahl der Erwerbstätigen seit der Beendigung der Besetzung Kambodschas um acht Millionen, also etwa ein Drittel, angestiegen sei.

Außenminister Nguyen Co Thach, der als einer der fortschrittlichsten Reformer gilt, trifft im Laufe seines sechstägigen Besuchs eine Reihe von Vertretern der deutschen Wirtschaft. Auf dem Besuchsprogramm stehen die Lufthansa, der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, der Deutsche Industrie und Handelstag und die Handelskammer Hamburg.

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