: ErzieherIn werden?
■ Fachschulen suchen händeringend BewerberInnen
West-Berlin. „ErzieherIn werden - ein Beruf mit Zukunft“. Dieser Schlüsselsatz einer Pressemitteilung der Anna-Freud -Berufsfachschule mutet angesichts der latenten Krise im Kita-Bereich etwas grotesk an. Bekannt ist, daß nicht wenige ErzieherInnen sich trotz ihrer langen Ausbildung mit Grausen wieder von den lieben Kleinen wenden. Und offensichtlich lockt die schönste Ausbildung einstweilen keine BewerberInnen in die entsprechenden Fachschulen, bevor nicht mithilfe von Tarifverträgen eindeutig verbesserte Berufs-, Weiterbildungs- und Verdienstmöglichkeiten für diesen Berufsstand geschaffen werden. Diese Tendenz alarmiert nun die wohl auch um die eigenen Arbeitsplätze bangenden Erzieher-Fachschulen.
Die Anna-Freud-Oberschule berichtet, daß zwar 1.300 ErzieherInnen jährlich gebraucht würden, lediglich 550 würden aber ihre Ausbildung mit der staatlichen Anerkennung abschließen. Geworben wird in erster Linie um Berufserfahrene, deren zweijährige Ausbildung mit anschließendem einjährigem Praktikum nach dem Arbeitsförderungsgesetz finanziert werden kann.
SchulabgängerInnen der 10. Klasse und AbiturientInnen müssen vorher zwei Jahre eine Berufsfachschule besuchen. Danach erhalten sie während ihrer Ausbildung an der Fachschule Förderung nach Bafög.
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