Stop, Momper-Monster!

■ CDU schlägt Alarm: Wie der Senat den Verkehr stranguliert

Tempo 100 auf der Avus und die Busspur auf dem Ku'damm, das mochte der CDU-Abgeordnete Rainer B. Giesel gerade noch hinnehmen. Doch gestern, als Verkehrssenator Wagner die Bewirtschaftung der City-Parkplätze ankündigte, da brach es aus Rainer B. Giesel (B. steht für Bleifuß) einfach heraus: „Der Senat darf nach der Strangulierung des rollenden Verkehrs nun nicht auch den ruhenden Verkehr in den Würgegriff nehmen“, polterte der Mann - und sprach damit endlich einmal die Wahrheit offen aus.

So sieht es nämlich aus: Seit über einem Jahr nun schon wirft die Riesengestalt Walter Mompers schwere Schatten über die Stadt; dem Riesentier Kingkong gleich riß sie Ampeln aus und strangulierte vormals breite Straßen, daß nur Feldwege übrigblieben. Mit bloßen Händen zerfetzte das Momper-Monster Autobahnbaupläne und riß schließlich - Wahnsinn! - am 9. November zahllose Löcher in die Mauer, durch die seitdem Tausende und Abertausende stinkende kleine Kisten strömen und unter dem Decknamen „Trabant“ unsere Straßen vollends verstopfen.

Gerne würden die Berliner nun wenigstens auf dem Weg zur Arbeit ihr Auto stehen lassen, um dem Dauerstau zu entgehen

-doch jeden Morgen stehen die Schergen des Monsters vor der Tür und zwingen den unbescholtenen Kleinwagenfahrer mit vorgehaltener Tankpistole, doch hinter das Lenkrad zu steigen.

Erinnern wir uns: Noch vor gut einem Jahr floß der Verkehr ruhig und ohne Stocken über die gut ausgebauten Straßen der Stadt. Heute dagegen nehmen die Autoschlangen kein Ende mehr. Den Kollaps hatten Verkehrsexperten zwar durchaus vorausgesagt: Wenn weitere Straßen, Autobahnen und Parkplätze gebaut und die Berliner zum Kraftfahren verleitet würden, dann sei spätestens im Jahr 2000 alles zu spät. Dem Momper-Monster und seinen Spießgesellen von der Strangulierenden Partei Deutschlands ging das alles nicht schnell genug. Und jetzt hilft nur noch eins, lieber Rainer Godzilla Diesel: Schwing deinen Bleifuß und kick das Momper -Monster aus der Stadt. Die Filmrechte bekommt Jürgen Wohlrabe und sein Jugendfilmverleih. Demnächst in jedem Autokino.

hmt