: Mainzelterror in Cottbus
Die Mainzelmännchen zeigen endlich ihr wahres Gesicht. Seit über als 25 Jahren purzeln die lustigen Kerlchen als Zeichentrickfiguren durch die Werbeblöcke im ZDF-Programm und schmücken als quietschende Plastikgestalten so manches bundesdeutsche Fernsehzimmer (siehe Foto). Doch wer hat sich je Gedanken über die Psyche von Anton, Berti, Conni, Det, Edi oder Fritzchen gemacht? Sind die sechs Zwerge homoseexuell? (Zumindest taucht in keinem der über tausend gesendeten Kurzfilme ein weibliches Wesen auf.) Stehen sie unter Drogeneinfluß? (Die psychedelische Wirkung einiger Trickfilme läßt solche Vermutungen zu.) Warum haben sie nur vier Finger?
Was der Erfinder der Mainzelmännchen, Wolf Gerlach, der Öffentlichkeit bisher vorenthielt, wird an diesem Wochenende in Cottbus enthüllt. Prinz, ein Berliner Chronist, zeigt Bilder, Objekte und erotische Assoziationen der kleinen Mützenträger, die im ZDF so selbstverständlich sind wie die Wetterkarte in der „heute„-Sendung.
Ergänzt wird die Veranstaltung durch einen ethnographischen Vortrag über den Ursprung des Mainzelmannes und einen einstündigen Videofilm, in dem die Mainzelmännchenspots, befreit von dem störenden Werbeumfeld, eingehend studiert werden können.
taz
Mainzelterror, Samstag und Sonntag ab 15 Uhr im Haus der Jugend in Cottbus.
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