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UdSSR baut Atomwaffen in Mitteleuropa ab

■ Schewardnadse kündigt vor KSZE-Konferenz einseitige Abrüstungsschritte an

Kopenhagen (ap/taz) - Der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse hat am Dienstag eine Verringerung der Zahl der atomaren Kurzstreckenwaffen der UdSSR in Europa angekündigt und einen Kompromiß in der Deutschlandfrage in Aussicht gestellt.

Die Sowjetunion will 60 Raketenstartrampen mit taktischen Waffen, 1.500 atomare Sprengköpfe und mehr als 250 Atomgeschütze in Europa abbauen. Natürlich begrüßte US -Außenminister Baker die Ankündigung der Sowjetunion zur einseitigen Abrüstung. Es sei jedoch unklar, wie sich die angekündigten Kürzungen zu den früheren vom Kreml angekündigten einseitigen Abrüstungsschritten verhielten.

Im Streit um die deutsche Büdniszugehörigkeit kündigte Schewardnadse eine substantielle Veränderung des Warschauer Paktes an und empfahl der Nato, dasselbe zu tun. Dann könnten die Differenzen über den zukünftigen militärischen Status Deutschlands mit einem Kompromiß überwunden werden.

Der sowjetische Außenminister sprach auf der Konferenz der Außenminister der 35 Mitgliedsstaaten der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE), die am Dienstag zu zweitägigen Beratungen in Kopenhagen zusammengetreten ist. Das Treffen ist der Auftakt der zweiten „Konferenz über die menschliche Dimension“ im Rahmen der KSZE, auf der einen Monat lang über Menschenrechtsfragen diskutiert werden soll. Ein KSZE-Gipfeltreffen zur deutschen Frage und der Schaffung gesamteuropäischer Sicherheitsstrukturen soll nun endgültig in der Zeit vom 19. bis 21.Dezember in Paris stattfinden.

Am Rande der Kopenhagener Tagung traf Genscher seinen sowjetischen Amtskollegen Schewardnadse, um erneut die Frage des militärischen Status des künftigen Deutschlands zu besprechen. Genscher äußerte sich nach dieser Unterredung zuversichtlich: es gehe voran auf dem Weg zur deutschen Einheit. Für den späten Dienstag abend war auch ein separates Treffen Schewardnadses mit US-Außenminister Baker geplant. Dabei wollte Baker seinem sowjetischen Kollegen einen Neunpunkteplan über die außenpolitische Zukunft des vereinigten Deutschlands präsentieren, der bereits beim Gipfeltreffen in Washington vorgelegt und nun weiter differenziert werden soll. Siehe auch Seite 6

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