piwik no script img

Moskauer Mordkomplott

■ Chruschtschow-Sohn Sergej schreibt Kreml-Krimi

Budapest (ap) - Das Buch stammt nicht von John Le Carre, sondern von Sergej Chruschtschow, dem Sohn des einstigen sowjetischen Regierungschefs Nikita Chruschtschow. In dem Werk „Verschwörung gegen meinen Vater“ beschreibt der 55jährige Ingenieur die letzten sieben Jahre Nikita Chruschtschows - vom Sturz des fast allmächtigen Kreml-Chefs im Oktober 1964 bis zu seinem Tod 1971 als völlig unbeachteter Rentner in Moskau.

Vor allem Nikita Chruschtschows Nachfolger Leonid Breschnew kommt in der Abrechnung denkbar schlecht weg. Breschnew, ein Schützling Chruschtschows, soll versucht haben, den Chef kurzerhand aus dem Weg zu räumen. Breschnew, so der Autor, habe geplant, den Kreml-Gewaltigen zu vergiften. Doch für dieses Vorhaben, ebenso wie für einen inszenierten Flugzeugabsturz, fand er keine Spießgesellen. 1964 bekam Breschnew dann auch ohne Mord seinen Willen. Chruschtschow wurde von einer Mehrheit im Zentralkomitee abgesetzt und er wurde Parteichef.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen