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Wie lange hält der Tanker?

■ Neue Explosionen erschüttern „Mega Borg“ / Viermal soviel Öl wie Exxon Valdez

Galveston (dpa/taz) - Fünf neue Explosionen auf „Mega Borg“. Der norwegische Supertanker steht immer noch in Flammen. Die Gefahr einer Ölpest im Golf von Mexiko hat sich dramatisch erhöht. Das Heck des Tankers sinkt immer tiefer, die „Mega Borg“ droht mitsamt ihrer gefährlichen Fracht zu sinken. Die Explosionsserie hatte am Sonntag das Heck des Tankers erschüttert, der aber noch nicht auseinanderbrach. Das Schiff ist mit 120.000 Tonnen Rohöl beladen - viermal soviel wie die „Exxon Valdez“, die im März 1989 Alaska veseuchte. Die „Mega Borg“ liegt etwa hundert Kilometer vor der Küste des US-Bundesstaates Texas.

„Jetzt läuft brennendes Rohöl übers Heck ins Wasser“, kommentierte ein Sprecher der Küstenwache die Situation nach der neuen Explosionsserie. Den Rettungsmannschaften gelang es bisher nicht, das Feuer auf dem Riesentanker zu löschen. Bis gestern hatte die schwimmende Ölbombe aber „nur“ einige hundert Tonnen seiner Ladung verloren und eine 32 Kilometer lange Ölspur hinterlassen. An den Stränden haben die Küstenwache und freiwillige Helfer schon begonnen, Barrieren gegen die drohende Pest zu installieren. 250 bis 300 Kilometer Strand zwischen Freeport und Corpus Christi sind bedroht.

Zu dem Unglück war es am Samstag gekommen, als ein Teil der Ölladung auf ein italienisches Schiff umgepumpt werden sollte. Eine Explosion hatte dann den Tanker in Brand gesetzt. Zwei Seeleute waren dabei umgekommen, zwei weitere werden vermißt. Sie liegen vermutlich im brennenden Heck des Schiffes.

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