Kleinmachnower Müll bleibt bald liegen

■ Potsdamer Stadtreinigung will Müllabfuhr für das Umland einstellen / Keine kostendeckende Arbeit ohne Subventionen

Potsdam. Die Potsdamer Stadtreinigung will die Müllabfuhr in ihren Außenstellen Michendorf, Werder und Kleinmachnow einstellen und nur noch in Potsdam-Stadt entsorgen. Wie der Landrat des Kreises Potsdam, Norbert Glante, gestern mitteilte, konnte mit der Stadtreinigung jedoch ein Fristaufschub vereinbart werden. Der eingeschränkte Abtransport des Hausmülls aus den genannten vier Außenstellen sollte ursprünglich schon zum 1. Juli erreicht werden. Die Stadtreinigung in Potsdam habe jedoch zugesagt, daß sie den anfallenden Müll noch solange entsorgen werde, „bis eine andere Lösung“ gefunden worden ist. Bis jetzt kostete der Abtransport einer 120 Liter fassenden Mülltonne durch die Potsdamer Stadtreinigung den Bürger eine DDR-Mark. Die Stadtreinigung verweise darauf, so Landrat Norbert Glante, daß sie nach Wegfall der Subventionen nicht mehr kostendeckend arbeiten könne.

Der Kreis hat inzwischen Angebote von zwei westlichen Müllentsorgern eingeholt. Danach würden sich die Kosten für den Abtransport etwa verdreifachen. Außerdem fordern die West-Anbieter einen langfristigen Vertragsabschluß. Den Aufbau eines Eigenbetriebs für den Abtransport des Hausmülls hält der Landrat für unwahrscheinlich, da dies Investitionen von 25 Millionen DM erfordern würde. Man erwäge jetzt, über eine öffentliche Ausschreibung das kostengünstigste Angebot einzuholen. Die in West-Berlin ansässige Entsorgungs-Firma Alba hat bereits zum Teil die Entsorgung im Kreis Oranienburg übernommen.

dpa