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Hoffnungsvolles Reden für die DDR

■ CDU-Wirtschaftssprecher Wissmann kritisiert Katastrophen-Gerede, Arbeitslosen-Präsident Heinrich Franke erwartet Wirtschaftswunder, de Maiziere und Heiner Geißler wollen sozialen Gedanken in der CDU stärken

Bonn/Köln (dpa/ap) - Gegen weitere „Katastrophenmeldungen“ hat sich der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU/CSU -Fraktion im Bundestag, Matthias Wissmann, gewandt. Im Vergleich mit Polen, Ungarn und der Tschechoslowakei befinde sich die DDR-Wirtschaft in einer beneidenswerten Lage. Wissmanns Wertung erfolgte im Zusammenhang einer Kritik an Bundeswirtschaftsminister Helmut Haussmann (FDP) und DDR -Wirtschaftsminister Gerhard Pohl (CDU). Anstatt über Importsteuern, Zölle und etwaige Arbeitslosenzahlen zu diskutieren, sollten die Wirtschaftsministerien umgehend damit beginnen, die wirtschaftliche Situation und die Perspektiven der DDR realistisch zu bewerten. Die DDR-Bürger brauchten Informations- und Aufklärungsbroschüren, damit sie sich mit den Änderungen vertraut machen könnten.

Der Präsident der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit, Heinrich Franke, verbreitete in einem Interview des Südwestfunks Baden-Baden, er erwarte ein Wirtschaftswunder in der DDR. Die Bundesrepublik müsse jetzt nur die Anschubfinanzierung leisten. Franke verwies auf den Marshall -Plan, der mit 16 Milliarden Dollar nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa eine Art Initialzündung gewesen sei.

Eine stärkere Betonung der sozialen Gerechtigkeit im Programm einer vereinigten C-Partei haben derweil DDR -Ministerpräsident Lothar de Maiziere und Heiner Geißler verlangt. Der bisherige stellvertretende Vorsitzende Geißler erklärte in 'Bild am Sonntag‘, er habe nichts dagegen, wenn es gelinge, „mit Hilfe der neuen DDR-Freunde das soziale Gewissen unserer Partei zu schärfen“.

De Maiziere, der auf dem Vereinigungsparteitag Anfang Oktober in Hamburg zum Vize-Vorsitzenden gewählt werden soll, sagte am Sonntag im Deutschlandfunk, dieser Gedanke sei in der Politik der westdeutschen CDU nicht deutlich genug erkennbar. In der Politik der westdeutschen CDU sei der Begriff der sozialen Gerechtigkeit „nicht in der Weise erkennbar, wie ich der Meinung bin, daß es für die Zukunft nötig ist“. Nach Ansicht Maizieres sollte die „Dienen -Funktion“ der Wirtschaft für ein gesundes Gemeinwesen in dem gemeinsamen Parteiprogramm stärker hervorgehoben werden (der Mann scheint das Prinzip der Marktwirtschaft noch nicht ganz begriffen zu haben, d.Korr). Der Vorsitzende der DDR -CDU fügte hinzu: „Das ist eine Sache, die uns außerordentlich wichtig ist.“

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