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Kommunalkino: Kurzfilme von Maya Deren

■ Avantgarde-Importeurin

Auffällig häufig stammen amerikanische Avantgardisten aus Europa, besonders dem östlichen. Ein Beispiel dafür ist die in Kiew geborene spätere sozialistische Aktivistin und Journalistin Maya Deren (1917-61), die sich nach dem Hitler-Stalin-Pakt von der Politik ab- und der Kunst zuwandte. Als Filme-Macherin initialzündete Maya Deren zu Beginn der 40er Jahre mit ihren experimentellen Kurzfilmen die amerikanische Film-Avantgarde. Anstelle der üblichen Strukturierung durch den Gang einer Erzählung versetzte Maya Deren ihre Figuren durch assoziative Raumwechsel in imaginäre Landschaften und importierte damit die unbegrenzten Bildkombinations-Möglichkeiten der europäischen Avantgarde in das Land der Film-Industrie.

Später beschäftigte sie sich mit Tanz in seinen verschiedenen künstlerischen Formen und suchte nach Wegen, Choreographien in bewegte, filmische Bildern umzusetzen. Ethnologische Studien über Tänze in verschiedenen Kulturen folgten, mit einem Gugggenheim-Stipendium ausgestattet, zog sie nach Haiti, wo sie hinter die Geheimnisse der Voodoo -Religion kommen wollte. Drei Jahre lang blieb sie, beobachtete Voodoo-Riten, fotografierte, machte Ton- und später auch Filmaufnahmen.

Vier der kurzen Filme von Maya Deren und ein einstündiger postumer Zusammenschnitt ihrer Voodoo-Dokumente zählen zum Programm „Maya Deren: Inner Vision As Film“, das die amerikanische Film-Journalistin und Maya Deren-Kennerin Catrina Neiman heute im Institut Francais vorführt. In den Vorführpausen hofft sie auf lebhafte Debatte und interessierte Nachfragen. zuvor hat sie dann schon ein fünfstündiges Seminar über die Filmerin abgehalten.

Vorsicht: Englisch!

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Institut Francais, Seminar: 16-21 Uhr, Film abend ab 21 Uhr.

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