„Die Schwerpunkte legen wir fest“

■ Gespräch mit Jürgen Timm, Uni-Rektor, über die Freiheit der Forschung

taz: Direkt vor Ihrer Haustür, auf dem verlängerten Campus der Universität, findet derzeit - auch mit Beteiligung der Universität - eine Messe für High-Tech-Unternehmer statt. Ist Ihnen bei soviel Nähe zu kommerziellen Anwendern nicht bange um die Freiheit der Forschung?

Timm: Nein, da ist mir nicht bange.

Aber ihre Diplomanden springen doch vom Mensahocker direkt in die Entwicklungsbüros der Firmen, die auf der BremTec ausstellen.

Zum einen findet die BremTec, so wie sie jetzt hier ist, das letzte Mal auf dem Campus statt, zum anderen ist das Projekt während der letzten fünf Jahre von der Universität in Gang gesetzt und betreut worden. Die Messe soll ja nicht etwas für die Industrie tun, sondern es liegt uns daran, daß sich die wissenschaftliche Infrastruktur der Stadt einmal in der Öffentklichkeit präsentiert und der Standort Bremen über diese Messe nach außen hin vorgestellt wird.

Haben Sie denn auch die inhaltlichen Schwerpunkte der Messen mitbestimmt?

Ja. Wir haben immer unseren eigenen Stand auf der Messe gehabt. Umwelttechnik, das PC-Labor, verschiedene Verfahren zur Messung von Meeresverschmutzung, das sind alles Schwerpunkte, die bei uns in verschiedenen Fachbereichen entwickelt worden sind. Die Schwerpunkte unserer Forschung legen wir fest, und wir bestimmen auch, was wir zeigen.

Sie haben Ihren Stand direkt neben MBB-Erno und MSG (Marine -und Somdertechnik GmbH). Das kann Zufall sein, aber da drängt sich der Gedanke einer Zusammenarbeit auf dem Rüstungs-oder Raumfahrtsektor zwischen der Uni und der Industrie auf. Gibt es so etwas?

Wir können uns unseren Standnachbarn nicht aussuchen. Kennen Sie Beispiele für eine Zusammenarbeit auf dem Rüstungssektor?

Ich habe Sie das gefragt.

In Bremen sehe ich da keine Verbindungen. Wenn Sie an die Weltraumfragen denken, dann fallen mir da zwei Kooperationsprojekte ein, wo die Universität mit mittelständischen Unternehmen zusammenarbeitet. Ich habe da keine Probleme mit.

Werden Sie auf der nächsten BremkTec auch präsent sein?

Vermutlich ja. Es ändert sich zum nächsten Mal ja der Charakrter der BremTec. Die Messse wird nicht mehr bei uns stattfinden, und sie wird sicher zu einem großen Teil noch professioneller. Eine weitere Teilnahme von uns hängt auch davon ab, woran sich die zukünftige Forschung orientieren wird. Wenn es weiter um Umwelttechnologie geht, dann werden wir auch weiter dabei sein. Fragen: ma