: Finnland genehmigt den Transit von sowjetischen Juden nach Israel
Helsinki (taz) - Nach wochenlangem Zögern hat die finnische Regierung am Dienstag grünes Licht für den Transit jüdischer Emigranten aus der Sowjetunion nach Israel gegeben. Der Transit über Finnland geschieht auf Bitten sowohl der Sowjetunion als auch Israels. Da beide Länder die Landung von Flugzeugen der jeweils anderen Fluggesellschaften nicht erlauben, kann die Auswanderung jüdischer Ausreisewilliger immer nur auf komplizierten Umwegen erfolgen. Insgesamt soll es sich um einige tausend Personen handeln, deren Ausreise von den Sowjetbehörden bereits grundsätzlich genehmigt ist.
Um den Unmut palästinensischer Organisationen zu vermeiden, wollte Helsinki zunächst dem Transit nur dann zustimmen, wenn Israel versichern würde, daß die über Finnland Ausreisenden nicht in den besetzten Gebieten angesiedelt würden. Finnlands Außenminister Paasio versuchte jetzt auf einer Nahostreise Zweifel an der neutralen Haltung Finnlands im Nahostkonflikt auszuräumen - ohne großen Erfolg. Während die PLO nur verbal ihre heftige Kritik äußerte, gingen andere palästinensiche Organisationen weiter: Die Sicherheit der finnischen UN-Soldaten im Libanon und der Fluggesellschaft Finnair könne nicht mehr garantiert werden.
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