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Susanne Albrecht will aussagen

■ War die DDR als RAF-Altersheim geeignet? - Keine neuen „Mammutverfahren“ geplant

Hamburg (ap) - Susanne Albrecht, die sich nach ihrer Verhaftung in der DDR freiwillig der bundesdeutschen Justiz überstellen ließ, will nach Informationen des Hamburger Nachrichtenmagazins 'Der Spiegel‘ über die Strukturen der Rote-Armee-Fraktion und die Details früherer Terroranschläge aussagen. Das Magazin meldete in Hamburg vorab, in der Anfangszeit ihres DDR-Asyls wolle Susanne Albrecht noch Kontakte zu aktiven RAF-Kadern unterhalten haben. Die wollten wissen, so der 'Spiegel‘, ob sich die DDR tatsächlich als RAF-Altersheim eigne.

Vor der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wolle die 39jährige, die erst kurz vor ihrer Verhaftung mit ihrer Familie aus der Sowjetunion in die DDR zurückgekehrt war, nicht nur über die Beziehungen zwischen westdeutschen Terroristen und der früheren DDR-Führung aussagen. Frau Albrecht habe sich vor allem wegen ihres fünfjährigen Kindes entschlossen, sich den westdeutschen Jusizbehörden als Kronzeugin zur Verfügung zu stellen, berichtet das Magazin weiter. Susanne Albrecht wurde seit 1977 im Zusammenhang mit dem Mordanschlag auf den Frankfurter Bankier Jürgen Ponto gesucht. Sie soll am 30.Juli 1977 unter Ausnutzung ihrer engen Beziehungen zur Familie Ponto das Eindringen der RAF -Terroristen in die Villa des Bankiers in Oberursel ermöglicht haben.

Generalbundesanwalt Alexander von Stahl sagte dem 'Spiegel‘ in einem Interview, er gehe davon aus, daß die Strafprozesse gegen die in der DDR inhaftierten mutmaßlichen Terroristen in der Bundesrepublik stattfinden werden. „Die Zeit reicht kaum aus, um noch vor der Wiedervereinigung die gerichtlichen Verfahren“ zu eröffnen, sagte Stahl. Er könne deshalb den Häftlingen, „wenn sie wirklich ausgestiegen sind“, nur den Rat geben, dem Beispiel von Susanne Albrecht zu folgen und sich freiwillig überstellen zu lassen. Ihnen bleibe nichts anderes, als „jetzt auch einen klaren Strich unter ihre Vergangenheit zu ziehen“.

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