piwik no script img

betr.: Volkspolizisten

Rund 1.000 Volkspolizisten demonstrierten gestern vor der Volkskammer für ein Rationalisierungsschutzabkommen und eine Ausgleichszahlung. DDR-Innenminister Diestel wurde von den Vopos ausgepfiffen: „Der ist hochnäsig“, begründete das ein Demonstrant. Ein 39jähriger Polizeimeister beklagte, daß die unbezahlten Überstunden angestiegen und der Lohn wegen der Steuern und des Wegfalls von Sonderzulagen gesunken sei: Bis zu 16 Stunden mußte er vor der Volkskammer Wache schieben, sein Lohn ist dafür um 200 Mark gesunken. Am meisten stört die Basis, daß die alten Kader noch in ihren Positionen sitzen, so ein Magdeburger Kommissar. Ehemalige Politlehrer würden heute die Fortbildungskurse für die zukünftig BRD -Recht vertretenden Vopos leiten. Die Demo war als „nicht rechtmäßig“ erklärt worden.

Foto: Theo Heimann/GAFF

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen