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Italienische Regisseure gegen Werbung

Der Kampf italienischer Regisseure gegen die Verhunzung ihrer Werke durch Werbespots im Fernsehen geht in eine heiße Phase: Ein im März vom italienischen Senat formulierte Gesetzentwurf, wonach es künftig verboten sein soll, Spielfilme mit Werbung zu unterbrechen, wird jetzt im römischen Abgeordnetenhaus diskutiert und letztgültig verabschiedet oder zurückgewiesen. „Wir geben nicht auf!“, heißt es aus diesem Anlaß in einem an Abgeordnete und Journalisten adressierten „Videobrief“ prominenter Regisseure, darunter Frederico Fellini, Francesco Rosi, die Brüder Taviani und Ettore Scola. „Dies ist ein sakrosanter Kampf gegen einen Angriff auf die Würde des Menschen!“ Im italienischen Fernsehen werden Spielfilme mitunter zwölfmal unterbrochen. Insgesamt werden allein in Italien mehr Werbespots ausgestrahlt als in den anderen westeuropäischen Ländern zusammen.

Der Senatsentwurf war von den Linken eingebracht worden, wird jedoch auch von einigen Christdemokraten unterstützt. Hauptangriffsziel ist der Medienzar Silvio Berlusconi, der in diesem Zusammenhang schon vom „Ende des Kommerzfernsehen sprach“.(epd)

DER TIP Kulturschock

in der DDR

(„Brennpunkt Deutschland“, ARD, 21.50 Uhr) In Ost-Berlin und anderen Städten der DDR gehen Künstler wieder auf die Straße - sie befürchten einen kulturellen Kahlschlag in ihrem Land. Schon wurde der Etat des Kultusministeriums um die Hälfte gekürzt, sind die Theater ohne den Pflichtbesuch von Betriebsgruppen leer, sind in den DDR-Buchhandlungen Reiseführer statt Literatur gefragt und haben DDR-Filme kaum noch eine Chance beim Publikum. Auftrittsverpflichtungen gegenüber Musikgruppen können nicht mehr eingehalten werden. Mit der Wirtschafts- und Währungsunion und mit dem Ende der subventionierten Kultur hat sich das Konsumverhalten in der DDR radikal verändert. Im „Brennpunkt“ berichten SFB und WDR über die Angst vor dem „kulturellen Ausverkauf“, die Situation in der Film-, Theater- und Museumslandschaft, aber auch über Neuanfänge in der Musik- und Jugendszene. Moderation: Hansjürgen Rosenbauer.

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