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Die Freiheit des Atmens

■ Steffi Graf und Boris Becker im Viertelfinale

Montreal/Kitzbühel (dpa/taz) - „Es war das erwartet schwere Spiel“, analysierte Steffi Graf scharfsichtig, nachdem sie in Montreal ihr Achtelfinalmatch gegen Lori McNeil (USA) mit 7:5, 6:3 gewonnen hatte. Wie meist hatte sie erhebliche Schwierigkeiten mit dem bedingungslosen Angriffsspiel der schwarzen Amerikanerin, die auf Platz 23. der Weltrangliste abgerutscht ist, aber trotz vieler leichter Fehler behielt Graf die Ruhe.

Beim ersten Auftritt nach ihrer Nasenoperation überrascht die zuletzt so griesgrämige 21jährige, die bei den US Open Martina Navratilovas Rekord - 157 Wochen in Folge die Nummer eins - brechen wird, in Montreal vor allem durch glänzende Laune. Sie könne wieder frei atmen, fühle sich jetzt „so viel besser“, über die „verdammt harte“ Zeit der Pressekampagne gegen ihren Vater sei sie hinweg, und materielle Vorteile hat der Eingriff auch gebracht: „Ich brauche jetzt viel weniger Taschentücher.“

Erheblich brummiger das Auftreten des Boris Becker in Kitzbühel. Von Manager Tiriac auf den dortigen ungeliebten Sandplatz genötigt, handelte sich Becker im Achtelfinale gegen den Schweden David Engel Pfiffe des Publikums ein, als er den zweiten Satz abgeben mußte. Im dritten spielte er dann konzentrierter und gewann das Match mit 6:4, 4:6, 6:0.

Montreal, Achtelfinale: Graf (Brühl) - McNeil (USA) 7:5, 6:3; Zwerewa (UdSSR) - Durie (Großbritannien) 6:4, 6:2; Sabatini (Argentinien) - Reggi (Italien) 6:1, 6:0; Sawamatsu (Japan) - Paulus (Österreich) 6:2, 1:6, 6:3.

Kitzbühel, Achtelfinale: Skoff (Österreich) - Carbonell (Spanien) 6:2, 6:0; Muster (Österreich) - Vajda (CSFR) 6:3, 6:0; Novacek (CSFR) - Antonitsch (Österreich) 6:3, 6:7, 6:4; de la Pena (Argentinien) - Strelba (CSFR) 6:2, 6:1; Bruguera (Spanien) - Javier Sanchez (Spanien) 6:3, 6:2; Becker (Leimen) - Engel (Schweden) 6:4, 4:6, 6:0; Tscherkassow (UdSSR) - Rosset (Schweiz) 6:3, 6:3; Emilio Sanchez (Spanien) - Riglewski (Neuss) 6:3, 7:6.

Viertelfinale: Emilio Sanchez - Andrej Tscherkasow 6:1, 6:4; Horacio de la Pena - Sergi Bruguera 6:4, 6:1.

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