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Treffen und getroffen werden

■ Goodwill Games: Boxer Ottke Silber, Teuchert Bronze, BRD-Eishockeybuben gewinnen auch mal; und: Nachrichten von wetterkomischen Sportarten

Seattle (dpa/taz) - Gut, daß die Goodwill Games zu Ende gehen, die bundesdeutschen Eishockeyer hätten bald keine Ersatzspieler mehr: Nachdem Raimund Hilger schon nach Hause geschickt wurde (böses Stockfoul) mußte jetzt auch Köpf und Kaspar ihren Flug umbuchen (nächtlicher Ausflug in Schankhäuser). Die Restcombo schaffte im Spiel um Platz sieben dann sogar den ersten Sieg - mit 4:2 gegen die Schweiz, und 862 Zuschauer waren hingerissen. Weil's so was besonderes ist, die Torschützen: Abstreiter (Landshut), Werner (Neu-Frankfurt), Pokorny (Köln) und Trattner (Rosenheim).

Das Finale bestreiten wie erhofft die USA (Penaltyschießen nach 4:4 gegen Kanada; das Spiel wurde 90 Minuten verschoben, weil Polizisten ein Päckchen für eine Bombe hielten und die Halle räumen ließen) und die UdSSR (4:1 gegen Schweden).

Weitere nicht zum Wetter passende Meldungen, das unter „Eis“ eher an einen Kirschbecher mit Sahne denken läßt: Das Eiskunstlaufen gewann Kristi Yamaguchi (USA) mit fünf gestandenen Dreifachsprüngen vor der Weltmeisterin Jill Tremary (dito). Bei den Paaren belegten die Sowjets die ersten drei Plätze, allen voran Gordejewa/Grinko, die vierfachen Weltmeister. Eistanz: Klimowa/Ponomarenko vor Wynne/Druar (USA).

Schwitzen mußte in Finale Sven Ottke. Vier der fünf Richterstimmen gingen an den Kubaner Orestes Solano, weshalb der Mittelgewichtler aus Berlin die Silbermedaille am Hals hat. Zuwenig, wie er findet, was er knapp mit den Grundregeln der Branche begründet: „Boxen heißt, den Gegner zu treffen und möglichst wenig getroffen zu werden. Ich habe mehr getroffen als mein Gegner.“ Dumm: Bereits nach zwei Runden hatten sich die Kampfschöffen festgelegt, der Endspurt von Ottke kam zu spät. Sekundant Helmut Ranze vor dem Urteil: „Wir haben gewonnen.“ Irrtum!

Kein Irrtum: Vor 6.568 Zuschauern bekam der Freiburger Schwergewichtler Bert Teuchert die Bronzemedaille umgehängt.

Eine klimagünstigere Sportart wählte Fu Mingxia aus China. Sie sprang oft und gekonnt aus zehn Metern Höhe ins Wasser, was bei 137 Zentimetern Körpergröße bestimmt Mut erfordert Gold war der Lohn vor den Russinen Miroschina und Afonina.

Das Volleyball-Finale gewann Italine 3:1 gegen die UdSSR, Dritter ist Kuba (3:0 gegen die US-Imperialisten; bravo: No pasaran).

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