'links‘ und „Linke Liste“ über PDS empört

Frankfurt/ Main (taz) - Gegen die „Piraterie und das Täuschungsmanöver der PDS, das in der Bundesrepublik auf Kosten undogmatischer Linker und in der DDR auf Kosten der Bürgerbewegungen stattfindet“, ziehen Teile der bundesdeutschen Linken zu Felde. Das Sozialistische Büro droht PDS-Chef Gysi mit Klage, sagte Peter-Erwin Jansen, Redakteur der SB-Zeitung 'links‘.

Grund für den Schlagabtausch zwischen PDS und dem Verlag 2000, in dem die 'links‘ verlegt wird, ist das Vorhaben der PDS, eine Zeitschrift mit dem Titel 'Links - Was und wie‘ herauszugeben. Die SBler haben auf den für die seit 1969 erscheinende 'links‘ in der Bundesrepublik bestehenden Titelschutz aufmerksam gemacht. Die 'links‘ habe seit Oktober 89 die Bürgerbewegungen in der DDR gezielt publizistisch und materiell unterstützt. Man werde den PDS -Etikettenschwindel nicht dulden. In einem Schreiben an den 'links'-Rechtsanwalt Strodt erklärte der PDS-Vorsitzende Gysi zwar, daß er „an einem Konflikt nicht interessiert“ sei, gleichwohl reiche der Titelschutz in der BRD nicht zum Titelschutz in der DDR aus.

Die „Linken Listen“ an verschiedenen Unis der BRD wenden sich gegen das von der PDS initiierte gesamtdeutsche Wahlbündnis „Linke Liste/PDS“. Dieses Bündnis, so die „Linke Liste“ an der Uni Frankfurt/Main, der FU und TU Berlin, habe „trotz des Namensdiebstahl nichts mit den orginär antiautoritären auf subjektive Rebellion und autonome Strukturen ausgerichteten klassischen Linken Listen“, wie sie an den Hochschulen seit Jahren arbeiteten, gemein.

M. B.