: Bißchen einstreifig
■ Zur neuesten Ausgabe von Panel, Bremer Comic-Magazin
Ach, Donald, wo bist du? Natürlich eine ganz unpassende Frage. Der neuzeitige Comic-strip ist ein ander Ding. Und warum soll Comic auch komisch sein? Nehmen wir mal jenen Gehetzten der Nacht oder der Zeit oder des Raums, ein halbmartialisches, mittigpubertäres Halbschattengewächs im Fastganzdunkel, das von großen Augen verfolgt wird, weil oder wegen oder obwohl er onaniert oder auch nicht? Jener aus allen Perspektiven geschaute Unbekannte, von dem wir merken sollen, er sei der huxleymäßig Erfaßte, eröffnet die neue Ausgabe (Nr.4) des Bremer Comic-Magazins „Panel“.
Also umblättern: Da fliegt Tarzan als Rache-Gockel Whiteman, befreit wen, ist aber verheiratet. Blöd - wegen der weiblichen Dankesküsse. Har. Dann: Gun Gans. Highfideler Scherzkeks und Aufsasse, kotzt Bulle was vor und ist der King-Pisser. Yeah. Dann: Major Punch. Psychedelischer Weltraum-Brösel. So chao
tisch gezeichnet, daß man nicht weiß, wo einem das Auge steht. Dann: Saturnia vom digitalen Dimensionsdienst, sieht aus wie postmoderne Praepharaonin, die in der Zeit und überhaupt verschwindet.
Dann: Allegorie „Das Spiel“, eine Bilderfolge von „das Publi
kum“, der „Verlierer“, „das Geld“ etc., bewegende und reduzierte Anrisse scheinbar, Dummie-Figuren treten gegen die Form an. Das Interessanteste.
Panel Nr.4 hat die charmante Unzulänglichkeit einer Selbstgedrehten. Aber der Würz fehlt ein bißchen. Noch? clak
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen